VOGELZUG UND WILDE WEIDEN
DAS PROJEKT.
Neben dem Klimawandel stellt ein teilweise von Experten als “dramatisch” einzustufender Artenrückgang eine der größten Herausforderung der Menschheit dar.
Speziell in Deutschland brachte im letzten Jahr eine Untersuchung über fast 30 Jahre von Insektenkundlern in Schutzgebieten Nordrhein/Westfalens einen Rückgang der Biomasse dieser scheinbar grenzenlos häufigen Ordnung der Tierwelt um annähernd 70 % zu Tage.
Aber auch der Artenreichtum an Feldvögeln und Bewohnern des Offenlandes zeigt ähnliche Tendenzen und den historischen Reichtum, den es diesbezüglich bei uns gab, können sich heute selbst Naturschützer kaum noch vorstellen.
Seit einigen Jahren gibt es aber auch einen umgekehrten Trend in verschiedenen Projekten auf solchen Flächen, die ganzjährig von relativ wenigen robusten Rinder- und Pferderassen beweidet werden. Hier nehmen nicht nur durch die (Fress-)Aktivitäten der Tiere über das Jahr hinweg wertvolle Offenlandstrukturen im Grünland zu, sondern auch wieder der Reichtum an Arten bei Insekten, Vögeln, Amphibie, Fledermäusen …
Grund genug im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes LIK-Nord, das sich mit der natuschutzfachlichen Werterhaltung einer vom Bergbau maßgeblich geprägten Landschaft befasst, ein solches Vorhaben in einem der vier so genannten Landschaftslabore umzusetzen. “Vogelzug und wilde Weiden” ist die Überschrift über ein rd. 180 ha großes Gebiet um den ehemaligen Absinkweiher Hahnwiese in Illingen-Steinertshaus und Merchweiler, in dem ab dem Jahr 2020 in mehreren Teilschritten genau solch ein Beweidungsprojekt umgesetzt werden soll.
Die wichtigsten Partner dabei sind die Landwirte, also Profis im artgerechten Umgang mit den Tieren. In unserem Fall hat sich die Familie Rullof aus Merchweiler (Habichtshof) bereit erklärt, das Management der Tiere und damit der Landschaft zu begleiten.
